Fragen und Antworten rund um die Kartierung
Eine Kartierung ist der einzige objektive Beweis, dass Sie in der Therapie Fortschritte machen und sich in Ihrem Körper etwas zum Positiven verändert. Deshalb wird dazu geraten, sich in mehrmonatigen Abständen kartieren zu lassen, gerade in den ersten zwei Jahren. Die Fortschritte motivieren weiterzumachen. Manche Betroffenen spüren auch erst sehr spät reale positive Veränderungen, sie sind der Meinung, es würde nicht vorangehen. Die Kartierung ist der Beweis, dass sich sehr wohl etwas verändert. Sie sollten wenn möglich immer beim gleichen Kartierer bleiben, da jeder auf seine eigene Art kartiert. Wenn er Sie schon kennt, kann er Fortschritte auch besser wahrnehmen. Außerdem kann man an einer Kartierung ebenso erkennen, ob Sie blockiert sind. Wenn sich innerhalb mehrerer Monate keine Veränderungen in Ihrer Kartierung ergeben haben, sind Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit blockiert oder unterdosiert. Sollten Sie nicht die Möglichkeit einer Kartierung haben, sollten Sie ein Schmerztagebuch führen und Veränderungen eintragen. So können auch ohne Kartierung wichtige Erkenntnisse gewonnen werden.
Laut Dr. St. Amand haben nahezu alle seine erwachsenen Patienten fühlbare Verhärtungen im linken Oberschenkel. Sobald man seine richtige Dosis einen Monat lang eingenommen hat, sind diese Verhärtungen verschwunden. Somit ist der linke Oberschenkel laut St. Amand der wichtigste Indikator dafür, dass man seine individuelle Dosis gefunden hat. Diese Angabe gilt nur für Leute, die von Dr. St. Amand und von ihm geschulten Therapeuten kartiert werden, da er nur sehr oberflächlich streicht. Leute, die nicht bei ihm gelernt haben, fassen in der Regel etwas tiefer, deshalb kann es sein, dass der Oberschenkel nach St. Amands Methode schon gereinigt ist, bei tieferem Greifen aber tieferliegende Verhärtungen mit erfasst werden, die St. Amand nicht erfasst. Wichtig ist also vor allem, dass es voran geht und die Verhärtungen weniger werden.
In ganz selten Fällen ist der rechte Oberschenkel betroffen. Eine Erklärung hierfür gibt es bisher nicht.
Nein. Es werden nicht die schmerzhaftesten Stellen eingezeichnet, sondern nur objektiv durch den Kartierer fühlbare Verhärtungen und Schwellungen. An diesen Stellen kann der Patient Schmerzen haben, muss aber nicht.
Da die Kartierung auch ein Diagnosewerkzeug ist, sollte die erste Kartierung am Besten schon vor der Einnahme von Guaifenesin durchgeführt werden, um den aktuellen Gesamtzustand vor der Therapie zu erfassen.
Die nächste Kartierung sollte einen Monat nach Beginn der ersten eindeutigen Symptomverstärkung durchgeführt werden, um zu überprüfen ob die Dosis schon ausreichend ist. Wenn nun der linke Oberschenkel frei von Verhärtungen ist ist die Dosis gefunden. Alle weiteren Kartierungen dienen dann nur noch der Überprüfung des Fortschritts und dem Ausschluss von Blockierungen.
Die Verhärtungen am linken, zur Dosisfindung so wichtigem Oberschenkel befinden sich an der Außenseite im vastus lateralis (äußerer breiter Oberschenkelmuskel) und an der Spitze des rectus femoris (gerader Oberschenkelmuskel). Im vastus lateralis sind die Verhärtungen etwa 45-60 cm lang. Entlang des rectus femoris befinden sich im Durchschnitt sieben schmale Verhärtungen.
Durch den Oberschenkel verläuft ein Nerv beginnend in der obersten hinteren Seite der Hüfte wo die Bänder und Sehnen leicht zu reinigen sind.
Druck auf diesen Nerv sendet Schmerz den Oberschenkel hinab in dieselben Bereiche, wo die Muskeln bereits gereinigt sind.
Auch wenn in der Oberseite des Schenkels keine fühlbaren Verhärtungen mehr übrig sind, sind immer noch Bereiche in der Hüfte vorhanden, die Druck auf den Nerv ausüben können.
Zusätzlich können auf den Unterseiten der Muskeln, Sehnen und Bänder immer noch Bereiche mit Schwellungen sein.
Die Verhärtungen können während der sog. "Ausschwemmungszyklen" anschwellen und schrumpfen. Laut Dr. St. Amand schwillt eine Verhärtung durch Flüssigkeit an, wenn sie gerade mit der "Ausschwemmung an der Reihe ist" und schrumpft wieder, wenn der Zyklus vorbei ist.
Die Verhärtungen kommen und gehen oft in wiederkehrenden Zyklen bevor sie endgültig verschwinden. Man kann also im selben Bereich mehrmals Zyklen haben.
Sollte es Ihnen aber durchgängig schlechter gehen und Sie immer neue Verhärtungen bekommen, sind Sie vermutlich unterdosiert oder blockiert.
Ja. Regelmäßige Kartierungen sind der ideale Weg um zu erkennen, wenn man blockiert ist. Die Verhärtungen und Schwellungen vergrößern sich wieder und werden mehr. Laut St. Amand passiert es sehr häufig, dass davon der Schultermuskel betroffen ist.
Bei einem Ausschwemmzyklus ohne Blöockierung verändern sich die Schwellungen auch, werden aber eher kleiner und weicher. Bei einer Blockierung werden sie eher größer, härter und wieder mehr.
Je länger man Guaifenesin einnimmt, desto langsamer verläuft die Reinigung des Gewebes, da Sehnen und Bänder laut St. Amand langsamer ausschwemmen. Sehnen und Bänder sind schwächer durchblutet als Muskeln, weshalb es länger dauert sie zu reinigen als die Verhärtungen in der Muskulatur. Zu Beginn der Therapie verändert sich die Kartierung sehr schnell, später geht es deutlich langsamer.
In die Kartierung kann natürlich nur eingezeichnet werden, was der Kartierer auch fühlen kann. Somit erfasst er nur oberflächliche Verhärtungen. Tiefer liegendes Gewebe kann nicht ertastet werden. Außerdem kann der Kartierer nur die Verhärtungen an der Spitze der Muskulatur fühlen, die am Rand oder an der Unterseite können nicht ertastet werden.
Sie "schwemmen" laut St. Amand also weiter aus, auch wenn die Kartierung keine Verhärtungen mehr zeigt, da viele tiefliegende Verhärtungen gar nicht eingezeichnet werden können.
Darüber hinaus kann es sein, dass Sie eine weitere Krankheit haben, gegen die Guaifenesin nichts ausrichten kann. Sollten Sie durch die Fibromyalgie Osteoarthritis bekommen haben, kann Guaifenesin dagegen nicht helfen.