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Einführung in die Therapie Schritt-für-Schritt-Anleitung
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Was sind Salicylate?

Salicylate - die Gegner von Guaifenesin

Anzeige - Dienstleistung/Produkt möglicherweise ungeeignet im Rahmen der Guaifenesin-Therapie
Leider gibt es einen allgegenwärtigen Gegner des Guaifenesins: die Salicylsäure. Die Moleküle von Guaifenesin und Salicylsäure haben einen ähnlichen chemischen Aufbau, so dass nach der Theorie von Dr. St. Amand Salicylsäure Guaifenesin von seinem Wirkungsort verdrängen kann. Dies hat zweierlei Folgen: Das Guaifenesin kann die Poren für die Phosphatausscheidung in den Nierentubuli nicht öffnen. Bereits aus den Speichern freigesetztes Phosphat lagert sich wieder zurück in Muskeln und Sehnen ein, was zu erhöhten Schmerzen führen kann, den gefürchteten Blockierungsschmerzen. Deshalb ist es unbedingt erforderlich, während der Guaifenesintherapie nach Dr. St. Amand alle Salicylatquellen zu vermeiden.

Seine schleimlösende Wirkung behält Guaifenesin nach wie vor bei, auch wenn salicylathaltige Produkte verwendet werden. Die Wirkung, die Dr. St. Amand ihm aber bei Fibromyalgie zuschreibt, wird so zunichte gemacht oder zumindest gehemmt.

Viele Gichtmedikamente enthalten im Beipackzettel den Hinweis, dass Salicylsäure (also Aspirin, ASS) nicht gleichzeitig angewandt werden darf, da es die Wirkung des Medikaments hemmen oder blockieren würde.

In den Anfängen der Guaifenesintherapie riet Dr. St. Amand seinen Patienten dazu, auf Aspirin und andere salicylathaltige Medikamente zu verzichten. Mit der Zeit stellte er aber fest, dass selbst kleinste Mengen an Salicylaten die Wirkung von Guaifenesin zumindest hemmen können. So rät er mittlerweile dazu, Salicylate, die mit der Haut in Berührung kommen, vollständig zu meiden. Auch dürfen Salicylate in konzentrierter Form nicht getrunken oder verzehrt werden.
Was zunächst übertrieben klingt und Dr. St. Amand bis heute viel Kritik einbrachte, hat sich laut Aussage vieler Guaifenesin-Anwender doch immer wieder bestätigt. So sollen Betroffene bereits durch das gelegentliche Benutzen eines salicylathaltigen Shampoos oder Mundspülwassers blockiert worden sein.

Ein grundlegender Baustein der Therapie ist deshalb das konsequente Vermeiden jeglicher Salicylatquellen, was vor allem für Frauen meist die Umstellung nahezu ihrer gesamten Kosmetik bedeutet und auch gewisse Einschränkungen bei Ess- und Trinkverhalten und bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nach sich zieht. Wer zu dieser Umstellung nicht bereit ist, braucht die Therapie nicht zu beginnen.

Vorkommen von Salicylsäure/Salicylaten

Die Salicylsäure und ihre Verbindungen, die Salicylate, kommen natürlicherweise in Pflanzen vor. Pflanzen bilden Salicylate als Abwehrmechanismus.

Wegen ihrer keimtötenden und ätzenden Wirkung werden sie als Konservierungsmittel in Kosmetik und in hornhautablösenden Mitteln eingesetzt. Acetylsalicylsäure wird als schmerz- und entzündungshemmendes Medikament verwendet. Außerdem fungieren Salicylate als Duftstoffe und als UV-Absorber in Sonnenschutzmitteln.
Noch viel verbreiteter sind Salicylate in Konzentraten (Ölen, Extrakten, Gels, Essenzen, Tinkturen), die aus Pflanzen gewonnen werden. Sie begegnen uns in Kosmetik, in Medikamenten (Heilkräuter) und in Kaugummi und Bonbons (Kräuterextrakte, Pfefferminze, Menthol), ja sogar in feuchtem Toilettenpapier.

Auch Tabak wird aus einer Pflanze gewonnen. Beim Inhalieren des Rauches können Salicylate über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen und die Wirkung von Guaifenesin beeinflussen. Deshalb müssen Sie, falls Sie Raucher sind, das Rauchen vor Beginn der Therapie aufgeben. Eine dankbare Alternative sind E-Zigaretten.

Einen möglichen Anbieter von E-Zigaretten finden Sie hier.

Die Salicylate im Verdauungstrakt

Alle Salicylate, die wir über den Mund zu uns nehmen, werden sofort durch Enzyme chemisch “angegriffen”. Salicylate werden schnell in Salicylsäure und ihre restlichen Bestandteile zerlegt. Die Salicylsäure dringt mit den Nährstoffen zusammen durch die Dünndarmwand ins Blut ein. Alle Blutgefäße, die Stoffe aus dem Darm aufnehmen, vereinigen sich in der Pfortader und führen ohne Umweg in die Leber.

Die Leber beginnt nun sofort mit ihrer Aufgabe als Entgiftungsorgan des Körpers und baut Salicylsäure ab. Das hat zur Folge, dass nur ein Teil der aufgenommenen Menge in den Blutkreislauf gelangt. Da das Blut aber nicht stundenlang in der Leber verweilt, sondern zügig weiterfließt, kommt es zu Salicylsäurekonzentrationen, die erst beim nächsten Durchgang des Blutes aus dem Kreislauf verringert werden. So kommt eine Plasmahalbwertszeit der Salicylsäure von 2-3 Stunden zustande.

Salicylsäure aus Medikamenten

Ist die Salicylsäure im Blut erwünscht, so wie bei der Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln, dann muss der Abbau berücksichtigt werden. Die Dosierung von einer ASS-Schmerztablette ist normalerweise 500 mg. Davon gelangt auch nach dem Abbau noch genug in den Blutkreislauf, um die Wirkung zu entfalten, oder, wie im Fall der Guaifenesin-Anwendung, die Guaifenesin-Wirkung zu blockieren.

Salicylsäuremengen in der Nahrung

Ein durchschnittlicher Apfel (200g) setzt im Darm ca. 0,8 mg Salicylsäure frei. Dies ist eine wesentlich geringere Menge als bei der Einnahme einer Tablette ASS. Nach der Leberpassage ist von den durch den Apfel aufgenommenen Salicylaten nicht mehr viel übrig. Deshalb gibt Dr. St. Amand für Nahrungsmittel Entwarnung: Nahrungsmittel blockieren nicht. Allerdings gilt dies für normale Mengen. Wer beispielsweise 20 Äpfel auf einmal essen würde, könnte gegebenenfalls blockieren, doch diese Mengen sind gar nicht verzehrbar. Einen speziellen Fall stellen Konzentrate dar, wie es bei Fruchtsäften der Fall ist. Deshalb sollten Fruchtsäfte im Rahmen der Guaifenesin-Therapie nach Dr. St. Amand nur verdünnt oder in geringen Mengen getrunken werden. Auch Tee enthält Salicylate. Die einzigen Teesorten, die ab und an kurz gezogen genossen werden dürfen, sind reine Früchtetees und Kamillentee.

Achtung, starke Blockierungsgefahr durch Kosmetik!

Kosmetik kommt direkt mit der Haut in Kontakt. Salicylsäure dringt in die obersten Hautschichten ein und trifft sehr schnell auf ein Blutgefäß.  

Ohne sofortige Abbaumöglichkeit durch die Leber gelangt die Salicylsäure ins Blut und muss erst einen weiten Weg durch den Kreislauf  zurücklegen, bis sie irgendwann in der Leber angelangt. Dieser Aufnahmemechanismus gilt natürlich auch für die Mundschleimhaut, beispielsweise beim Lutschen eines Kräuterbonbon oder beim Kauen eines Kaugummis, da diese nicht sofort geschluckt, sondern längere Zeit gelutscht oder gekaut werden.
Die Inhalte dieser Seite basieren auf folgenden Quellen:
  • R. Paul St. Amand, Claudia Craig Marek: »Fibromyalgie - die revolutionäre Behandlungsmethode durch die man vollständig von Beschwerden frei werden kann.« Hrsg. Dora Maier (2009), ISBN 978-3-8370-2307-7: S.75ff