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Einführung in die Therapie Schritt-für-Schritt-Anleitung
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Die Therapie nach Dr. St. Amand - Einführung

Zusammenfassung
Fibromyalgie gilt schulmedizinisch heute als unheilbar. Dr. R. Paul. St. Amand aber, ein Mediziner aus den USA, hat eine Theorie entwickelt, nach der es sich bei Fibromyalgie um eine “Energiemangelerkrankung” zu handeln scheint, bei der der Körper überschüssige Phosphate nicht ausscheiden kann, sondern stattdessen im Gewebe und der Muskulatur einlagert. Jedes Organ des Körpers ist nach Dr. St. Amand davon betroffen, was seiner Meinung nach auch die vielfältigen Symptome erklärt. Dieser Prozess lässt sich durch Einnahme eines Medikaments namens “Guaifenesin” umkehren. Guaifenesin kann jedoch von einem Stoff namens “Salicylat” behindert werden. Zur Therapie gehört daher auch die Vermeidung dieses Stoffes. Dr. St. Amand hat darüber hinaus erkannt, dass Fibromyalgie häufig (bei etwa 70 % seiner Patienten) mit einer Kohlenhydratunverträglichkeit (“Hypoglykämie”) einhergeht. Zur Therapie gehört daher meist auch eine Ernährungsumstellung.

Wir möchten Ihnen hier einen Überblick über die Therapie von Dr. St. Amand und die Zusammenhänge von Fibromyalgie, Guaifenesin, Salicylaten und der kohlenhydratarmen Ernährung bei Hypoglykämie geben. Ausführlich können Sie sich unter den verschiedenen Punkten zu jedem Thema noch einmal einzeln informieren.

Fibromyalgie aus Sicht von Dr. St. Amand

Dr. St. Amand, ein Endokrinologe aus den USA, beschäftigt sich seit fast 50 Jahren mit der Erforschung und Behandlung von Fibromyalgie. Dr. St. Amand war 55 Jahre am Lehrstuhl des Harbor-UCLA Departement of Endocrinology tätig und hat einen Bachelor als Biochemiker. Er betreibt eine Praxis in Amerika. Dr. St. Amand vermutet, Fibromyalgie sei eine vererbbare Krankheit, ein Gendefekt. Dieser Gendefekt hindere den Körper daran, überschüssige Phosphate, die natürlicherweise über die Nahrung aufgenommen werden, aus dem menschlichen Körper auszuscheiden. Der Körper müsse somit, um seinen Organismus am Funktionieren zu halten, die nicht ausgeschiedenen Phosphate an bestimmten Stellen wieder einlagern. Zunächst passiere dies symptomfrei in den Knochen. Sind diese nicht mehr aufnahmefähig, würden die Phosphate weiter in den Muskeln, Sehnen und dem Bindegewebe eingelagert werden. Die Phosphatlager würden normalerweise kristallisieren und so die Zellen, in denen sie eingelagert sind, schädigen. Um dies zu verhindern, schleußt der Körper Wasser in die Zellen. Dies löse die Phosphate auf und hindere sie am kristallisieren, sie wären aber dennoch in den Zellen weiterhin vorhanden. Die Wassereinlagerungen verhinderten zwar eine Beschädigung der Zellen, drückten nun aber auf die umliegenden Nervenbahnen - die typischen Fibromyalgieschmerzen entstehen.

Fibromyalgie – eine „Energiemangelerkrankung“

Ab irgendeinem Zeitpunkt sei die Einlagerung der Phosphate im Körper so gewaltig, dass die Energieproduktion auf Zellebene, das sogenannte ATP, blockiert würde. ATP steht für Adenosintriphosphat und ist ein energiereiches Molekül und universeller Energieträger. Die verminderte Energieproduktion erkläre, warum sich an Fibromyalgie Erkrankte häufig chronisch erschöpft fühlen und jede Bewegung zu viel ist. Ist die Krankheit schon weit fortgeschritten, könnten sich chronische Verspannungen sogar auf Knorpel und Knochen auswirken und zu degenerativen Erkankungen führen.

Guaifenesin - Phosphate aus dem Körper lösen

Anzeige - Dienstleistung/Produkt möglicherweise ungeeignet im Rahmen der Guaifenesin-Therapie
Dr. St. Amand behandelt Fibromyalgie-Patienten mit einem Wirkstoff namens “Guaifenesin”. Es handelt sich dabei um einen ursprünglich aus einer Pflanze gewonnenen Wirkstoff, der aufgrund seiner sekretverflüssigenden Wirkung in Medikamenten zur Lösung von Bronchialschleim eingesetzt wird. Außerdem hat es eine muskelentspannende Wirkung und wird daher in der Tiermedizin in hohen Dosen als Beigabe bei einer Narkose eingesetzt.

Zudem gibt es Vermutungen, dass es analgetisch wirkt, die Thrombozytenaggregation hemmt und ein Antagonist von exzitatorischen Amminosäuren ist. Auch ein Einfluss auf den Vanilloidkanal ist denkbar. Weiter wird Guaifenesin die Eigenschaft nachgesagt, die Wirkung von Schmerzmitteln (bspw. Paracetamol) zu verstärken.

Dr. St. Amand vermutet, dass - vereinfacht gesagt - Guaifenesin die im Körper über Jahre eingelagerten Phosphate löst und über die Nieren “ausschwemmt”. Somit lässt sich zwar nicht die Fibromyalgie selbst heilen, da es sich dabei nach Dr. St. Amand um einen Gendefekt handelt, aber das Erreichen von Beschwerdefreiheit ist möglich.

Der Weg ist allerdings steinig. Das Herauslösen der Phosphate durch Guaifenesin (und deren teilweise Wiedereinlagerung) verursacht bei den meisten Fibromyalgiepatienten zunächst eine signifikante Verschlimmerung der Symptome. Manchmal gesellen sich sogar bisher unbekannte Symptome hinzu. Dann gibt es erste gute Stunden oder Tage.

Die “Umkehr der Fibromyalgie” passiert in sog. “Ausschwemmungsschüben” (Zeiten mit Symptomverstärkung), die sich mit guten Phasen abwechseln. Die guten Phasen werden mit der Zeit immer länger.

Beachten Sie bitte: Guaifenesin ist kein Schmerzmittel! Es wird Ihnen zunächst schlechter gehen, wenn Sie die Therapie beginnen! Die Therapie verläuft in Schüben, in denen sich nach einiger Zeit gute und schlechte Phasen abwechseln! Ist die Beschwerdefreiheit erreicht, muss Guaifenesin weiter eingenommen werden - ein Leben lang. Denn würde das Medikament abgesetzt, würde der Einlagerungsprozess von vorne beginnen und die Fibromyalgie-Symptome langsam wieder zurückkehren.

Das Finden der persönlichen Dosis

Eine Herausforderung für Betroffene ist das Finden der geeigneten persönlichen Dosis. Es wird mit einer niedrigen Dosierung begonnen. Zeigt sich keine Verschlimmerung der Symptome (diese wären nach Dr. St. Amand ein Anzeichen für die Wirkung von Guaifenesin), wird die Dosis nach einem bestimmten Zeitraum angehoben. Ziel ist es die individuell höchste tolerierbare Dosis zu finden. Tolerierbar bedeutet in diesem Fall “aushaltbar” und bezieht sich auf die symptomstarken “Ausschwemmungsphasen”. Nicht selten wird die Therapie bei falscher Vorgehensweise aufgrund von zu starken Symptomen abgebrochen. Ob die individuell richtige Dosis gefunden wurde, kann durch eine sog. Kartierung oder auch das Führen eines Symptomtagebuches festgestellt werden.

Salicylate – die Blockierung der Wirkung von Guaifenesin

Grundbaustein der Therapie ist die tägliche Einnahme der "persönlichen Dosis" Guaifenesin. Allerdings wird die Wirkung von Guaifenesin durch Salicylate blockiert, da sie mit Guaifenesin um den gleichen Rezeptor im Körper konkurrieren. Salicylate (Salicylsäure) sind z.B. als Wirkstoff in Aspirin und Warzenentfernern enthalten. Aber auch in den meisten Kosmetika sind Salicylate (z.B. in pflanzlichen Ölen und Extrakten) enthalten und werden durch die Haut aufgenommen. Teil der Therapie ist die Vermeidung von Salicylaten. Dies bedeutet Einschränkungen bei der Nutzung von Kosmetika, Medikamenten und dem Genuss einiger Lebensmittel (Kaugummi, Tee).

Hypoglykämie

Dr. St. Amand stellte außerdem fest, dass eine ungewöhnlich hohe Anzahl (etwa 70 %) seiner Patienten nicht allein an Fibromyalgie, sondern auch an der sogenannten Hypoglykämie leidet. Hypoglykämie ist eine Kohlenhydratunveträglichkeit. Der Körper eines Hypoglykämikers unterliegt hohen Blutzuckerschwankungen aufgrund zu hohen Zuckerkonsums bzw. aufgrund der Unfähigkeit, Zucker sinnvoll zu verstoffwechseln. Die Symptome der Hypoglykämie decken sich in vielen Punkten mit denen der Fibromyalgie. Deshalb wird empfohlen, zumindest für acht Wochen eine von Dr. St. Amand entwickelte kohlenhydratarme Diät durchzuführen und zu testen, ob sich dadurch Symptome lindern. Lindern sich die Symptome, sind Sie von der Hypoglykämie betroffen und müssen die Diät auch weiterhin einhalten. Dr. St. Amand hat hierfür eine spezielle Diät entwickelt, die er auf Erfahrungswerten aufbaut. Diät ist hier im Sinne von „Ernährungsumstellung“ gemeint. Er unterscheidet zwei verschiedene Formen der Diät:  Die „strenge Diät“ für Menschen, die abnehmen möchten und die „liberale Diät“ für alle anderen. Laut St. Amand sind beide Diäten für die Stabilisierung des Blutzuckerspiegels gleich gut geeignet – neuere Erkenntnisse zeigen, dass diese Aussage nicht richtig ist. Für sehr empfindliche Personen ist die strenge Diät und möglicherweise sogar ein kompletter Verzicht auf Obst die sinnvollere und erfolgversprechendere Herangehensweise.

Die Therapie – ein steiniger Weg mit viel Selbstdisziplin

Die Fibromyalgie-Therapie mit Guaifenesin nach Dr. St. Amand ist kein einfacher Weg. Neben der Vermeidung von Salicylaten - was häufig gerade von Frauen als tiefer Eingriff in das Leben empfunden wird - und einer Ernährungsumstellung für zumindest zwei Monate, ist wohl die Wirkungsweise von Guaifenesin mit seiner intervallartigen Schmerzverstärkung eine der größten Herausforderungn der Therapie.

Häufig muss die Therapie aufgrund der fehlenden Begleitung durch einen Arzt in Eigenregie durchgeführt werden. Zweifel bleiben hierbei nicht aus. Es ist daher besonders wichtig, dass Sie sich über die Vorgehensweise ausführlich informieren, bevor Sie mit der Therapie beginnen. Dafür haben wir dieses Portal eingerichtet.

Treten vor Beginn der Therapie einer Selbsthilfegruppe bei und/oder werden Sie aktives Mitglied in einer der Selbsthilfe-Foren im Internet. Wenn Sie mit der Therapie beginnen, halten Sie sich penibel an die Anweisungen von Dr. St. Amand, um schnell Erfolge verbuchen zu können.
Die Inhalte dieser Seite basieren auf folgenden Quellen: