Kontakt     Über dieses Portal     Hinweise und Datenschutz     Impressum     Sitemap    

Einführung in die Therapie Schritt-für-Schritt-Anleitung
lchf-gesund.de - Das neue Portal für Low Carb High Fat-Ernährung mit vielen Tipps, Informationen, News und Rezepten - Jetzt entdecken!

Salicylate vermeiden

Der Salicylat-Schnellcheck

Um im Laden einen schnellen Überblick zu bekommen, welche Inhaltsstoffe absolut kritisch sind, gibt es hier eine kleine Übersicht, was Sie beachten müssen. Die Schwierigkeit ist, dass viele Inhaltsstoffe auch in Latein oder Englisch angegeben werden und es gewisse Ausnahmen gibt, die es Betroffenen häufig nicht leicht machen, gerade zu Beginn der Therapie den Durchblick zu behalten.

Der "Salicylat-Schnellcheck" bietet eine erste Orientierung

  1. Keine Salicylate oder Salicylic Acid
  2. Keine Chemikalien mit den Silben SAL, CAMPH, MENTH (Ausnahme: Maris Sal bedeutet Meersalz und ist salicylatfrei)
  3. Keine Öle, Gele, Extrakte oder Konzentrate mit einem Pflanzenname (Ausnahme: Mais, Reis, Hafer, Weizen, oder Soja dürfen verwendet werden)
  4. Kein Balsam oder Bisabol

Produkte, die mit der Haut in Berührung kommen

Da der Trend in Kosmetika immer mehr zu natürlichen Inhaltsstoffen geht, werben immer mehr Firmen mit natürlichen Zusätzen wie "Arganöl", "Kamillenextrakt" oder "Aloe Vera-Gel". Jeder Inhaltsstoff eines Produktes, der aus einem pflanzlichen Öl, Gel, Extrakt, einer Tinktur oder Essenz besteht, enthält Salicylate. In welcher Menge, ist nicht bekannt.
Ausnahmen bilden Öle, Gele oder Extrakte aus Mais, Reis, Soja, Weizen und Hafer. Diese können bedenkenlos verwendet werden.
Die Bio-Kosmetiklinie "mysalifree" bietet salicylatfreie Biokosmetik, die im Rahmen der Guaifenesin-Therapie bedenkenlos verwendet werden kann.

Bevor Sie die Guaifenesin-Therapie nach Dr. St. Amand beginnen, müssen Sie alle Produkte, die mit Ihrer Haut in Berührung kommen, überprüfen und gegebenenfalls ersetzen. Dies betrifft alle Produkte, sowohl Kosmetika, Toilettenartikel als auch medizinische Salben.

Die Inhaltsstoffe sind meist auf den Verpackungen direkt angegeben. Wenn auf Ihren Produkten nicht direkt die Inhaltsstoffe stehen, sollten Sie das Produkt sicherheitshalber nicht mehr verwenden. Selbst wenn Sie auf der Herstellerseite im Internet die Inhaltsstoffe finden und diese salicylatfrei sind, kann es sein, dass Sie ein älteres Produkt verwenden und die Herstellerangaben nicht mehr auf Ihr Produkt zutreffen. Hersteller verändern die Zusammensetzung ihrer Produkte häufiger als man vermuten könnte.

Welche Produkte muss ich auf Salicylatgehalt überprüfen?

Hier eine kurze Zusammenfassung dessen, was Sie überprüfen müssen:
  • Cremes
  • Salben
  • Haar-Gel
  • Haarspray
  • Shampoo, Spülung
  • Peelings und Duschgels
  • Make-up
  • Abschminktücher
  • Wimperntusche
  • Kajal und Augenbrauenstifte
  • Lidschatten
  • Lippenstifte und Lippenpflege
  • Rouge, Blush etc.
  • Deo
  • Augentropfen
  • Feuchtes Toilettenpapier
  • Slipeinlagen, Tampons (Diese enthalten manchmal "Cotton Extract", also Baumwoll-Extrakt. Cotton Extract könnte die Wirkung von Guaifenesin bei Fibromyalgie blockieren. Nicht zu verwechseln mit reiner Baumwolle, aus denen auch Ihre Kleidung hergestellt ist. Die dürfen Sie ganz normal weiter tragen.)
  • Taschentücher und Toilettenpapier (selten enthalten diese Kamillenextrakt o.ä.)
  • Nagellackentferner
  • Haarfärbemittel
  • Haarkuren
  • Rasierschaum, Rasiergels
  • Haarentferner
  • Nassrasierer (enthalten häufig einen Aloe-Vera-Streifen)
  • Seife
  • Spülmittel
  • Pflegeöle (hier bietet sich als Ersatz bspw. Emu-Öl an, ein Öl aus den Drüsen des Emus)
  • Parfum (sollte nur auf die Kleidung gesprüht werden)

Erläuterung zu Extrakten und Alkohol in Verbindung mit Hautkontakt

Für den Salicylatgehalt eines Produktes spielt es eine wichtige Rolle, ob es sich um ein Extrakt aus einer Pflanze handelt. Extrakte sind wörtlich übersetzt Auszüge aus einer Pflanze. Man erhält sie z.B. durch Auspressen der Pflanzensäfte (ob wässrig oder ölig) oder durch das Behandeln mit einem Lösungsmittel. Diese Extrakte enthalten in bunter Mischung alles, was in der Pflanze ursprünglich vorhanden war, also auch Salicylsäure, die sich in den wässrigen Säften und im Öl lösen kann.
Nun steht aber nicht auf jedem Produkt das Wort Extrakt explizit aufgelistet, wobwohl es sich um ein solches handelt.

Hier ein paar Beispiele:
  • Apfelsaft ist ein Extrakt aus Äpfeln. Dies gilt für alle Obst- und Gemüsesäfte. Sie dürfen also auch nicht auf die Haut gelangen aber dafür verdünnt und in geringen Mengen getrunken werden.
  • Bier wird unter Zusatz von Hopfenextrakt hergestellt. Ein Pflanzenextrakt wird also zugefügt. Dennoch gibt Dr. St. Amand für Biertrinken Entwarnung. Es darf getrunken werden. Dennoch darf ein Produkt, das Bier enthält (bspw. Biershampoo) nicht auf die Haut bzw. das Haar aufgebracht werden.
  • Wein entsteht dadurch, dass Traubensaft (ein Extrakt) durch Hefe vergärt. Selbst wenn man noch vorhandene Feststoffe abfiltert, ist die lösliche Salicylsäure im Wein noch vorhanden. Wein darf getrunken werden, sollte aber nicht auf die Haut aufgetragen werden.
  • Weinessig geht sogar noch eine Stufe weiter: Der Alkohol im Wein (s.o.) wird zu Essigsäure umgesetzt. Da aber nichts weiter entfernt wird, enthält dieser Essig weiterhin alle löslichen Stoffe des ursprünglichen Saftes, also auch die Salicylsäure. Weinessig darf Salat beigemischt aber nicht auf die Haut aufgebracht werden.

Um zu beurteilen, ob es sich um einen Pflanzenextrakt handelt, genügt es also nicht, auf das Wort Extrakt zu achten, man muss sich klarmachen, wie das Produkt hergestellt wird. Informationen darüber findet man leicht im Internet, z.B. in Wikipedia.

Aber nun noch ein paar Beispiele, bei denen der Salicylatgehalt beim Auftragen auf die Haut keine Rolle spielt:

Branntwein, Schnaps und andere alkoholischen Produkte, die durch Destillation gewonnen werden, können auf die Haut aufgetragen werden, soweit nicht zusätzliche Pflanzenextrakte (Kräuteröle usw.) zugesetzt worden sind.
Das gilt auch für Branntweinessig oder Essigessenz, die aus Erdölrohstoffen hergestellt wird.
In diesen Fällen wird ein Alkohol-Wasser-Gemisch (bzw. reine Chemikalien) verwendet. Salicylsäure ist ein Feststoff, der in den Pflanzensäften gelöst war, jedoch bei der Destillation nicht mit dem Alkohol in die neue Lösung übergeht.

Die Suchmaschine SalSearch kann nur einzelne Inhaltsstoffe bewerten.

Die Begriffe “Wein”, “Essig” usw. stellen Gemische dar und können durch unsere Suchmaschine nicht bewertet werden. Obwohl kein Pflanzenname dabei stehen muss, können sie also Salicylate enthalten. Wenn man zurückverfolgt, wie diese Produkte hergestellt werden, dann erhält man die gewünschte Klarheit. Der Begriff “Alkohol” hingegen bezeichnet ein spezielles Molekül, das nicht identisch mit Salicylsäure ist. Alkohol als reiner Stoff darf also bedenkenlos auf die Haut aufgebracht werden.

Sonderfall Parfum bzw. Fragrance als Inhaltsstoff in Kosmetika

Der Begriff “Parfum” oder "Fragrance" ist zwar auf der Inhaltsstoffliste oft wie ein einheitlicher Stoff angegeben, dahinter verbirgt sich aber in der Regel ein ganzes Gemisch an weiteren Inhaltsstoffen. Salicylate können sich darin verstecken oder auch extra aufgeführt werden. Da es sich aber nur um sehr geringe Mengen handelt, können sie im Rahmen der Guaifenesin-Therapie nach Dr. St. Amand toleriert werden.  SalSearch kann jedoch einen Begriff wie z.B. Benzylsalicylate nicht als salicylatfrei bewerten, da SalSearch nicht unterscheiden kann in welcher Menge der Inhaltsstoff im Kosmetikprdukt vorhanden ist. Ob ein solcher Stoff blockiert oder nicht, kommt auf die verwendete Menge an.   Die Erfahrung zeigt, dass Salicylate in den Mengen, die in Parfum als Inhaltsstoff eines Kosmetikprodukts verwendet werden, nicht blockieren. 

Hilfreiche Links

Überprüfen Sie Ihre Kosmetika auf den Salicylatgehalt der Inhaltsstoffe:
SalSearch - Salicylatsuchmaschine

Eine Übersicht über salicylatfreie Produkte, die regelmäßig von erfahrenen Guaifenesin-Anwendern gepflegt wird:
www.salfreeproducts.wordpress.com

Produkte, die mit der Mundschleimhaut in Berührung kommen

Auch über die Mundschleimhaut werden Inhaltsstoffe schnell absorbiert und gelangen in den Blutkreislauf. Deshalb muss auch hier auf die Inhaltsstoffe der Produkte geachtet werden. Gerade Zahnpasta, die intensiv mit der Mundschleimhaut in Verbindung kommt, muss besonders penibel überprüft werden. Sie enthält nahezu immer Menthol oder Pfefferminzaroma, die stärksten Guaifenesinblocker mit dem höchsten Salicylatgehalt. Leider verbirgt sich unter dem Begriff "Aroma" gerade bei Mundpflegemitteln meistens Minze oder Menthol, was nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist. Hier muss direkt beim Hersteller nachgefragt werden. Die wenigen momanten als "sicher" geltenden Zahncremes finden Sie in unseren Hilfreichen Links.

Was muss ich überprüfen?

Hier eine Übersicht dessen, was Sie überprüfen müssen:
  • Bonbons
  • Kaugummi
  • Lakritze nur in geringen Mengen genießen (enthält Süßholzwurzelextrakt)
  • Zahncreme
  • Mundspülungen
  • Zahnseide
  • Gurgelwasser
  • Mundspray
  • Zigaretten dürfen nicht mehr geraucht werden

Hilfreiche Links

Eine Übersicht über salicylatfreie Produkte, die regelmäßig von erfahrenen Guaifenesin-Anwendern gepflegt wird:
www.salfreeproducts.wordpress.com

Essen und Trinken

Jede Pflanze, und somit jedes Obst und Gemüse, enthält Salicylate in einer gewissen Menge. Im Gegensatz zu Menschen, die eine Salicylatintoleranz haben, müssen Guaifenesinanwender generell nicht darauf achten, was sie essen, da Nahrung in normalen Mengen die Wirkung bei Fibromyalgie von Guaifenesin nicht blockieren kann. Dennoch gibt es Ausnahmen. Diese betreffen Konzentrate und Säfte. Ein Konzentrat liegt vor, wenn beispielsweise aus einer großen Menge Erdbeeren eine kleine Menge Saft, Sirup oder Dicksaft hergestellt wurde. Säfte sollten nur in kleinen Mengen oder als Schorle mit Wasser verdünnt getrunken werden.

Sie können bedenkenlos Orangen essen, aber ein Glas Orangensaft, bestehend aus vielen Orangen dürfen Sie nicht unverdünnt oder nur in kleinen Mengen trinken, da dann der Salicylatgehalt naturgemäß wesentlich höher wäre.
Ein weiterer Sonderfall ist Tee. Alle Teesorten, die aus der Teepflanze (Schwarzer Tee, Weißer Tee, Grüner Tee) hergestellt werden und insbesondere Pfefferminztee, dürfen nicht mehr getrunken werden.
Gelegentlich ein dünner Kamillen- oder Früchtetee ist erlaubt.

Beachten Sie folgendes

  • Säfte nur in geringen Mengen oder verdünnt trinken
  • Kein Schwarzer, Grüner, Weißer oder Pfefferminztee
  • Kamillen- und Früchtetee nur selten trinken und kurz ziehen lassen
  • Keine Konzentrate, keine Smoothies, keinen Sirup etc. unverdünnt trinken
  • Essen Sie keine Minze (in Cocktails, Soßen, im Salat, im Quark etc.)
  • Salatöl und Essig ist erlaubt
Faustregel: Nehmen Sie nur zu sich, was Sie im "Urzustand" der Frucht oder des Gemüses essen könnten. Sie dürfen so viele Orangen essen, wie Sie möchten, aber Sie sollten keine Konzentrate, Säfte etc. unverdünnt oder in großen Mengen zu sich nehmen, die ungleich mehr dieser Frucht pro Portion enthalten.

Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel

Auch Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel enthalten häufig Salicylate. Jedes Medikament, das Salicylsäure (z.B. ASS, Aspirin) als Wirkstoff enthält, darf in Verbindung mit der Guaifenesintherapie nicht eingenommen werden. Auch Nahrungsergänzungsmittel sind häufig pflanzlichen Ursprungs oder enthalten pflanzliche Komponenten und können Guaifenesin blockieren, da die Wirkstoffe in konzentrierter Form vorliegen. Anders ist es bei pflanzlichen Ölen, die nur Hilfsstoffe des jeweiligen Medikamentes sind, aber kein Wirkstoff. Diese sind in so geringer Menge vorhanden, dass sie Guaifenesin nicht blockieren können.

Wichtig

Setzen Sie niemals ein Medikament eigenständig ab, ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt zu halten. Für die meisten Medikamente gibt es einen salicylatfreien Ersatz. Wir übernehmen keinerlei Verantwortung für gesundheitliche Probleme.

Wenn Sie ein Medikament einnehmen müssen, und es keinen salicylatfreien Ersatz gibt, dürfen Sie die Anweisung Ihres Arztes keinesfalls ignorieren. Wenn Sie ein salicylathaltiges Medikament längere Zeit einnehmen müssen, setzen Sie in dieser Zeit mit Ihrer Guafenesineinnahme aus. Informieren Sie Ihren Arzt in jedem Fall, dass Sie Guaifenesin einnehmen.

Beachten Sie folgendes

  • Pfefferminzaromen sind häufig in Schmelztabletten enthalten
  • Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. Mariendistelextrakt können blockieren
  • Es wird vereinzelt berichtet, dass Homöopathie mit pflanzlichen Urstoffen blockieren könnte. Dies ist sehr umstritten.
  • Schmerzmittel mit Salicylsäure blockieren die Wirkung bei Fibromyalgie von Guaifenesin
  • Pflanzliche Tropfen (Iberogast etc.) können blockieren

Hilfreiche Links

Eine Übersicht über salicylatfreie Produkte, die regelmäßig von erfahrenen Guaifenesin-Anwendern gepflegt wird:
http://fibromyalgie-guaifenesin-forum.de/

Allgemeiner Hautkontakt mit Salicylaten

Sie müssen im Rahmen der Guaifenesin-Therapie nach Dr. St. Amand generell den (Haut-)Kontakt mit Salicylaten vermeiden. Dies betrifft auch Küchenarbeiten, Barfußlaufen etc.

Beachten Sie folgendes:

  • Die Schale von Mandarinen, Orangen, Zitronen, Grapefruit und Limetten enthält viele Salicylate. Schälen Sie sie nur mit wasserfesten Handschuhen und/oder waschen Sie sich anschließend gründlich die Hände.
  • Normale Küchenarbeiten, das Anfassen von Gemüse und Obst im Supermarkt etc. können Sie ganz normal durchführen. Wenn Sie aber ungewöhnlich lange Kontakt mit einem Nahrungsmittel haben, beispielsweise beim Einmachen von Marmelade, ziehen Sie wasserfeste Handschuhe an.
  • Beim Barfußlaufen durch (feuchtes) Gras können die Pflanzensäfte von Ihrer Haut aufgenommen werden. Tragen Sie Schuhe.
  • Das kurze Streifen von Blättern, Pflanzen etc. blockiert nicht.
  • Beachten Sie bitte, dass Sie auch beim Waschen Ihres Haustieres mit salicylathaltigen Produkten wasserfeste Handschuhe tragen sollten. Das gilt auch für Massagen, die Sie bei anderen anwenden etc.
Die Inhalte dieser Seite basieren auf folgenden Quellen:
  • R. Paul St. Amand, Claudia Craig Marek: »Fibromyalgie - die revolutionäre Behandlungsmethode durch die man vollständig von Beschwerden frei werden kann.« Hrsg. Dora Maier (2009), ISBN 978-3-8370-2307-7: S.80ff
  • http://guaifenesin.de/salicylate-vermeiden.html