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Was ist Hypoglykämie?

Schulmedizinisch betrachtet bezeichnet Hypoglykämie einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel bzw. zu niedrigen Glucoseanteil im Blut, umgangssprachlich auch Unterzucker genannt. Als normaler Nüchternblutzuckerwert gilt ein Wert zwischen 90 und 100 mg/dl. Nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit steigt er auf ca. 160 mg/dl an, sinkt dann aber wieder über die nächsten Stunden zum Normalwert ab. Dieses Absinken wird durch Ausschüttung des Hormons Insulin aus der Bauchspeicheldrüse bewirkt. Gegenregulierende Hormone wie z. B. Glukagon und Adrenalin wiederum erhöhen den Blutzuckerspiegel, so dass beim Gesunden immer ein tolerierbares Niveau vorhanden ist.

Dieser Verlauf kann nun auf unterschiedliche Weise krankhaft gestört sein, zum Beispiel bei Diabetikern, die zu wenig Insulin produzieren oder bei Prädiabetikern, deren Zellen insulinresistent geworden sind. Die Folge ist ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerwert. Dieser kann aber auch bedrohlich absinken, wenn die gespritzte Insulinmenge nicht genau auf die Nahrungsaufnahme abgestimmt ist.

Hypoglykämiker produzieren in den meisten Fällen aufgrund einer Funktionsstörung der Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin. Die Folge ist, dass der Blutzuckerspiegel nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit unter den Normalwert sinkt und erst langsam wieder zum Normalwert ansteigt.

Bei Hypoglykämikern ist daher der Blutzuckerspiegel nicht ständig zu niedrig, er schwankt zu stark von Über- in die Unterzuckerung - und das mehrmals am Tag. Dies führt zu weitreichenden Symptomen.

Um festzustellen, ob eine Hypoglykämie vorliegt, wird in der Schulmedizin der sogenannte Glucosetoleranztest angewendet.
Während dieses Tests, der mehrere Stunden dauert, muss der Patient große Mengen an in Wasser gelöster Glucose trinken. Die Konzentration der Glucose im Blut steigt daraufhin rasant an und die Bauchspeicheldrüse bildet Insulin, um den Blutzuckerspiegel rasch wieder zu senken. Während dieses Tests wird in periodischen Abständen immer wieder der Blutzuckerwert gemessen, möglicherweise auch der Insulinwert. Werte werden gemessen, während  der Patient nüchtern ist, der Blutzuckerspiegel ansteigt, der Maximalwert erreicht ist und der Blutzuckerspiegel zurück auf den Normalwert abfällt.

Wer während des Tests einen Blutzuckerspiegel unter 50 mg/dl aufweist, gilt gemeinhin als hypoglykämisch. Dr. St. Amand hält diesen Test für unzureichend. Er stellte fest, dass während des Tests viele seiner Patienten die typischen Hypoglykämiesymptome aufwiesen, aber kein niedriger Bluzuckerspiegel im Sinne einer Hypoglykämie gemessen werden konnte.

Er begann, die Blutabnahmen während des Tests noch häufiger durchzuführen. Er ging davon aus, dass der Blutzuckerspiegel nicht bei jedem Menschen nach der Aufnahme von Zucker zwingend zur gleichen Zeit abfällt. Weiterhin schüttet der Körper Adrenalin aus, sobald der Körper in den Unterzucker gerät, um den Blutzuckerspiegel wieder in die Höhe zu treiben. Oft war das Hormon schneller, als Dr. St. Amands Team überhaupt Blut abnehmen konnte um den Wert zu messen. Aus diesem Grund nahm er schließlich Abstand von den strapaziösen Tests und stellte seine Diagnose im Regelfall durch Befragen der Patienten.

Für die Patientengruppe, die während der Tests keinen Blutzuckerspiegel unter 50 mg/dl aufwiesen und dennoch über Hypoglykämiesymptome berichteten, führte er die Bezeichnung “Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom ein, da es schulmedizinisch falsch gewesen wäre, sie als hypoglykämisch zu bezeichnen. In den Texten dieses Portals verwenden wir der Einfachheit halber meistens den Begriff “Hypoglykämie” auch für Menschen mit dem “Kohlenhydratunveträglichkeits-Syndrom”.

Dr. St. Amands Beobachtungen zum "Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom" konnten durch eine Studie französischer Wissenschaftler belegt werden. Diese Studie ist leider nur wenigen Ärzten bekannt.

Normaler Verlauf der Blutzucker- und Insulinmengen im Blut

Diese Abbildung zeigt, dass auf den Anstieg des Blutzuckers nach Nahrungsaufnahme sofort ein Anstieg des Insulinhormons folgt. Das Insulin schleust den Zucker (Glucose) aus dem Blut in die Zellen. Dort wird Glucose entweder verbraucht oder gespeichert. Sowohl Blutzucker als auch Insulin sinken daraufhin wieder ab. Bei stärkehaltiger Nahrung (Kartoffeln, Mehlspeisen, Brot) ist der Anstieg (und der Abfall) der Kurven moderater als bei Aufnahme von reinem Zucker.

Was hier nicht dargestellt ist: Bei Hypoglykämikern ist vor allem der Abfall der Blutzuckerkurven nach dem Anstieg dramatisch, was zu diversen Symptomen führt. Statt den gerade erst erst gespeicherten Zucker aus den Zellen wieder zurück zu holen, reagiert der Körper dieser Betroffenen nach kurzer Zeit z.B. mit Heißhunger auf Süßes (Kohlenhydrate, die schnell verfügbar sind), um so den Blutzuckerspiegel wieder anzuheben. Das Spiel beginnt von vorn. Diese mehrmalige Achterbahnfahrt des Blutzuckerspiegels am Tag bleibt nicht ohne Folgen und führt zu den typischen Hypoglykämiesymptomen.