Fragen und Antworten mit dem Schlagwort "Niere"
Eine Überdosierung kann dann vorliegen, wenn Sie durchgehend schlechte Phasen haben und eine Blockierung und einen Ausschwemmzyklus ausschließen können. Sie sollten zunächst nicht mehr erhöhen, wenn Sie bei einer Dosis das erste mal eine noch tolerierbare Verstärkung Ihrer Symptome bemerkt haben.
Diese Dosis behalten Sie so lange bei, bis Sie keinen Fortschritt mehr in der Therapie verzeichnen können. Es ist nicht Ziel der Therapie, eine möglichst hohe Dosis zu erreichen. Es kommt darauf an, Ihre persönliche Dosis zu finden. Manche Menschen benötigen ihr Leben lang sogar nur 300/300 Mucinex am Tag. Es geht darum, Guaifenesin zum "arbeiten" zu bewegen. Die einen brauchen dafür eine sehr geringe Dosis, die anderen eine sehr hohe, der Effekt ist aber der selbe. Freuen Sie sich, wenn Sie zu den "Niedrigdosierern" gehören, denn Sie sparen damit Kosten und nehmen weniger des Medikaments ein. Viele Anwender der Guaifenesin-Therapie überdosieren sich, da sie "möglichst schnell" ausschwemmen wollen. Das ist ein Trugschluss. Wenn Sie überdosiert sind, kommt nach der Theorie von Dr. St. Amand die Niere nicht mit der Ausscheidung der gelösten Phosphate hinterher und sie müssen wieder eingelagert werden, was permanent Schmerzen verursacht. Hüten Sie sich also davor, zu schnell zu erhöhen. Es kann auch sein, dass Sie jahrelang eine niedrige Dosis beibehalten können und erst nach langer Zeit noch einmal eine kleine Erhöhung vornehmen müssen.
Nach der Theorie von Dr. St. Amand ist die Ursache der Fibromyalgiesymtome darin zu sehen, dass überschüssiges Phosphat von der Niere nicht ausreichend ausgeschieden werden kann. Phosphat- und seine Partnerionen (Calcium, Natrium) werden überall im Körper in Lagerstätten gespeichert, wo sie Wasser aus dem Blut ins Gewebe ziehen. Diese Wasseransammlungen in Muskeln und Sehnen verursachen Schwellungen, die auf die Nerven drücken und Schmerzen verursachen. Guaifenesin bewirkt nun eine verstärkte Ausscheidung der Phosphate durch die Niere. Damit die Phosphate aus den Lagerstätten aber erst einmal ausgeschwemmt und wieder über das Blut zur Niere gelangen können, müssen sie verstärkt Wasser anziehen, was in einzelnen Körperregionen neue Schmerzen bereitet. Da die Geschwindigkeit, in der die Niere die Phosphate ausscheiden kann, zu wünschen übrig lässt, werden bereits aus dem Gewebe zurück ins Blut geholte Phosphate nochmals irgendwo zwischengelagert usw. Erst wenn die “Reinigung” des Gewebes von den Phosphaten weiter fortgeschritten ist, lagert sich kein Wasser mehr ein und die Schwellungen und Schmerzen gehen zurück.
Lesen Sie hier ausführlich über die Theorie von Dr. St. Amand
Generell kann man den Phosphatspiegel im Urin messen.
Dr. St. Amand schreibt in seinem Buch "Kinderfibromyalgie" auf Seite 71f: "Nachdem wir uns auf Phosphat konzentrierten, kam die Zeit, unsere Theorie zu überprüfen. Wir nahmen an, dass Phosphatablagerungen Stellen des Körpers nachteilig beeinflussen und dass die Umkehrmedikamente die Phosphatausscheidung im Urin erhöhen müssen. Dies schien ziemlich einfach zu überprüfen zu sein. Wir führten eine einfache Studie mit unserem ersten wirksamen Medikament Probenecid durch. Wir regulierten die Einnahme von Phosphat etwas, indem wir für vier Tage alle Milchprodukte wegließen. Danach sammelten die Patienten ihren Urin innerhalb von 48 Stunden. Am Ende des zweiten Tages fingen wir mit den Medikamenten an und sammelten den Urin für weitere zwei Tage. Wir stellten fest, dass unsere Annahme richtig war: nach Beginn der Medikamenteneinnahme stieg die Ausscheidung von Phosphat um 62% an. Die Ausscheidung von Kalzium und Oxalat (einem anderen Nebenprodukt) stieg ebenfalls an, aber in geringerem Maße. Seither haben wir diese Studie mit unserem neueren Medikament Guaifenesin wiederholt und erstaunlich ähnliche Ergebnisse erhalten."
Salicylsäure und Salicylate haben eine ähnliche Molekülstruktur wie Guaifenesin. Deshalb können sie, nach der Theorie von Dr. St. Amand, die Rezeptoren in der Niere besetzen, an denen auch Guaifenesin ankoppeln soll, um seine Wirkung zu entfalten. Die Rezeptoren sind dann von Salicylsäure blockiert, Guaifenesin reichert sich im Blut an. Phosphat kann nun nicht vermehrt ausgeschieden werden, sondern lagert sich wieder zurück in Muskeln, Sehnen und im Gewebe ein.
Lesen Sie hier ausführlich über die Wirkungsweise von Salicylaten in Verbindung mit Guaifenesin