Fragen und Antworten mit dem Schlagwort "Kohlenhydratunverträglichkeit"
Nein. Die Diäten von Dr. St. Amand können die Symptome der Fibromyalgie nicht bekämpfen, sie verhindern ausschließlich die Symptome von Hypoglykämie bzw. dem Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom. Jedoch überlappen sich die Symptome in gewissen Bereichen, weshalb es schwierig ist abzugrenzen, welche Symptome von der Fibromyalgie und welche von der HG/KHU stammen. Da rund 70 % von Dr. St. Amands Patienten zusätzlich zur Fibromyalgie an HG/KHU leiden, empfehlen wir aber jedem Guaifenesin-Anwender bzw. generell jedem, der Fibromyalgie hat, diese Diät für 2 Monate auszuprobieren.
Die Diät muss nicht zeitglich mit dem Beginn der Guaifenesin-Einnahme begonnen werden sondern kann auch davor oder erst später durchgeführt werden. Wir raten dazu, die Diät vor dem Beginn der Guaifenesin-Einnahme durchzuführen, da Sie dann besser entscheiden können, welche Ihrer Symptome sich durch die Diöt gebessert haben.
Menschen, die an Hypoglykämie leiden, weisen bei Bluttests einen Blutzuckerwert unter 50 mg/dl auf. Alle anderen gelten schulmedizinisch nicht als hypoglykämisch. Dr. St. Amand stellte jedoch fest, dass ein großer Teil seiner Patienten an den typischen chronischen und akuten Hypoglykämiesymptomen litt, ohne diesen niedrigen Blutzuckerwert aufzuweisen. Auch bei diesen Menschen besserten sich die durch Kohlenhydrate verursachten Symptome beim Einhalten der liberalen bzw. strengen Diät. Für diese Patientengruppe fand er den Namen "Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom". Dr. Atkins hat einen ähnlichen Begriff erfunden und nennt es "Kohlenhydratallergie". Im Portal verwenden wir beide Begriffe häufig synonym.
Nein. Dennoch haben laut Dr. St. Amand rund 70 % seiner weiblichen Fibromyalgiepatienten und rund 40 % der männlichen zusätzlich Hypoglykämie oder das Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom (KHU), die Wahrscheinlichkeit, dass Sie zusätzlich an einer Hypoglykämie bzw einem KHU leiden ist also sehr hoch. Wenn Sie sich in den Symptomen der Hypoglykämie bzw. KHU wiederfinden, sollten Sie die liberale oder, noch besser die strenge Diät (diese reguliert den Blutzuckerspiegel entgegen St. Amands Annahme deutich besser) für zwei Monate ausprobieren.
Viele Hypoglykämiesymptome bzw. Symptome des Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndroms ähneln denen der Fibromyalgie.
Nach Dr. St. Amand können sich folgende Symptome bessern bzw. ganz verschwinden: Heißhunger, Herzrasen, Panikattachen, Mattigkeit, Ohnmacht, Summen im Ohr, Schwäche, Müdigkeit, Reizbarkeit, Launenhaftigkeit, Nervosität, Depressionen, Schlaflosigkeit, Eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Eingeschränkte Konzentration, Beklemmung, Stirnkopfschmerz, Benommenheit, Sehstörungen, Taubheit (Gesicht oder Extremitäten), Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall, Schwitzen, Gewichtszunahme, Muskelsteifheit, Krämpfe, Verstopfte Nase, Krämpfe in Füßen und Beinen.
Weiterhin kann generell durch eine kohlenhydratarme Ernährung Migräne reduziert oder ganz geheilt werden (s. Buch “Migräne – Heilung ist möglich” von Peter Mersch” und "Die Grissini-Falle" von Carena Barkawi). Außerdem lindert oder beseitigt sie die Symptome des Reizdarmsyndroms.
Das ist ganz normal, solange Sie sich nicht zusätzlich einen Virus oder eine Erkältung eingefangen haben. Der Körper braucht ein paar Tage (in seltenen Fällen auch etwas länger), um seinen Stoffwechsel vom Glucosestoffwechsel, den Sie bisher hatten, auf Fettstoffwechsel umzustellen. Da dem Körper massiv Kohlenhydrate entzogen werden und er zu Beginn noch nicht vollständig in der Lage ist, Energie aus Fett zu gewinnen, sind Sie quasi mit Energie unterversorgt und fühlen sich chronisch unterzuckert. Betroffene berichten in den ersten Tagen der Diät von Sehstörungen, Müdigkeit, Schwindel, Schlappheit, starkem Durst, Heißhunger, Zittern und Herzrasen. Nach ein paar Tagen sollten sich die Symptome üblicherweise gelegt haben.
Mehr Informationen über die Stoffwechselvorgänge während der Diäten finden Sie hier
Koffein verstärkt und verlängert die Wirkung von Insulin und verlangsamt die Aufnahme von Glucose in den Zellen. Inwieweit der Körper nach der zweimonatigen Diät Kaffee wieder toleriert, muss jeder für sich selbst ausprobieren. Selbst Kaffee-Ersatz wie beispielsweise „Caro-Kaffee“ ist für die Diät nicht geeignet, da er Gerste und Malz enthält. Koffeinfreien Kaffee dürfen Sie trinken.
Das kommt auf die Art Ihrer Unverträglichkeiten an. Wenn Sie eine Histamin- oder Salicylatintoleranz haben, wird es schwierig. Sie können sich Rezepte in Low-Carb-Foren (beispielsweise www.lchf.de) ansehen und sie gemäß der St.-Amand-Diät und für Ihre speziellen Unverträglichkeitsbedürfnisse abwandeln. Die St.-Amand-Diäten sind nicht auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten ausgerichtet, deshalb sollten Sie Lebensmittel, die Sie nicht vertragen, nicht essen, auch wenn Sie bei der St.-Amand-Diät erlaubt sind.
Dies sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen. Dennoch ist die Diät grundsätzlich auch für Diabetiker geeignet. Betroffene berichten, dass Sie durch die Diät ihre Insulineinnahmen wesentlich verringern oder sogar ganz einstellen konnten.
Dies ist nicht bewiesen. Dr. St. Amand stellte aber fest, dass rund 70% seiner weiblichen und 40% seiner männlichen Fibromyalgiepatienten auch an Hypoglykämie bzw. dem Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom leiden.
Da eine stark kohlenhydratreduzierte Diät aber auch die Symptome des Reizdarmsyndroms bekämpft, hilft sie somit auch gegen Symptome der Fibromyalgie.
Sie sollten bei einer kohlenhydratarmen Ernährung generell viele fetthaltige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Das können beispielsweise Avocados, Nüsse (Macadamia enthält die wenigsten Kohlenhydrate), ungezuckerte Sahne, fetter Käse, fettes Fleisch (Schweinefleisch), Oliven, Butter oder Öl sein. Zumindest eine geringe Gewichtsabnahme wird sich vermutlich dennoch nicht ganz vermeiden lassen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie erhöhte Cholesterinwerte haben.
Wenn Sie die strenge Diät machen, um abzunehmen, dürfen Sie keine Milch und wesentlich weniger Obst als bei der liberalen Diät essen. Komplett vermeiden müssen Sie dies aber auch bei der strengen Diät nicht, bei der liberalen Diät ist Milch erlaubt, außerdem viele Obstsorten.
Bananen beispielsweise sind sehr kohlenhydratreich und dürfen auch bei der liberalen Diät nicht gegessen werden. Alle erlaubten Lebensmitteln sind in den Diätlisten aufgeführt. Experimente sollten Sie zumindest in den ersten 2 Monaten keinesfalls machen.
Sollten Sie sehr stark von Hypoglykämie betroffen sein, sollten Sie die strenge Diät durchführen, da Obst und Milchzucker zu starken Blutzuckerschwankungen führen kann. Wir raten generell dazu in den ersten zwei Monaten der Diät gar keine Milch zu trinken und so wenig wie möglich Obst zu essen. Wir raten dazu, nur Avocado und etwas Zitronensat/Limettensaft zu nutzen.
Das kommt darauf an, ob Sie während der Diät Verbesserungen an Ihren körperlichen oder psychischen Symptomen festgestellt haben.
Wenn sich durch das Halten der Diät Verbesserungen ergeben haben, sollten Sie sich weiterhin an die Diät halten, denn dann leiden Sie an Hypoglykämie oder dem Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom. Sie können mit der Zeit vorsichtig testen, was Sie vertragen und wie viele Kohlenhydrate Sie essen können, ohne dass die alten Symptome zurückkehren. Ratsam ist es, beispielsweise zunächst nur mit etwas mehr Obst oder bis dahin nicht erlaubten, niedrig glykämischen Lebensmitteln zu beginnen.
Keinesfalls sollten Sie alles auf einmal auszuprobieren, da Symptome auch erst nach Tagen oder Wochen erneut auftreten können. Wenn Sie ein neues Lebensmittel testen, sollten Sie dies in Ihrem Symptomtagebuch vermerken. Wenn Sie das Gefühl haben, bisher nicht erlaubte, niedrigglykämische Lebensmittel zu vertragen, können Sie sich auch einmal wieder an bspw. eine kleine Portion Kartoffeln wagen oder Nudeln aus einem Low-Carb-Onlineshop versuchen – stark Betroffene sollten solche Experimente nicht machen.
Beobachten Sie sich und schrauben Sie die Kohlenhydratzufuhr sofort zurück, wenn wieder Symptome auftreten. Grundsätzlich gilt: Einmal Hypoglykämie, immer Hypoglykämie. Die meisten Betroffenen müssen sich lebenslang an eine kohlenhydratarme Ernährungsweise halten. Ausnahmen sollten wirklich Ausnahmen bleiben. Wenn die Diät bei Ihnen keinerlei Verbesserung ergeben hat, können Sie wieder alles essen, denn dann haben Sie keine Hypoglykämie und auch kein Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom.
Weitere Informationen über die Zeit nach den Diäten erhalten Sie hier
Als Hypoglykämie wird ein zu niedriger Blutzuckerspiegel bzw. zu niedriger Glucoseanteil im Blut bezeichnet. Jeder Blutzuckerwert unter 2,22 mmol/l ist hypoglykämisch, auch wenn nicht immer Symptome auftreten müssen.
Lesen Sie hier genauere Informationen über Hypoglykämie
Wenn dem Körper nur noch geringe Mengen an Kohlenhydraten zugeführt werden, sucht sich der Körper anstatt der sonst verwendeten Glucose eine andere Energiequelle: Die Fette. Der Körper beginnt ab einem bestimmten Zeitpunkt aus Fettsäure Ketonkörper herzustellen, die nun dem gesamten Körper, vor allem aber dem Gehirn, als Energieversorgung dienen. Da der Körper es bisher nicht gewohnt war, die Fettsäuren zur Energiegewinnung zu nutzen, muss er zunächst Enzyme bilden. Das kann einige Tage dauern und äußert sich zu Beginn der Ernährungsumstellung häufig in Kopfschmerzen, Schwindel, Mattigkeit oder Sehschwierigkeiten. Auch der typische metallene “Ketosegeschmack” gehört zu diesen Symptomen, verschwindet aber ebenso nach einiger Zeit wieder. Außerdem kann auch der Urin einen bis dahin unbekannten Geruch bekommen.
Weitere Informationen über die Stoffwechselvorgänge während der Diäten finden Sie hier
Dies richtet sich danach, ob Sie die liberale oder strenge Diät einhalten möchten. In unserem Menüpunkt "Hypoglykämie" finden Sie Listen mit allen Nahrungsmitteln, die während der strengen und der liberalen Diät erlaubt sind.
Während der Diät nach Dr. St. Amand dürfen Sie koffeinfreien Kaffee, im Rahmen der Guaifenesin-Therapie erlaubten Tee (kurz gezogenen Kamillen- oder Früchtetee), zuckerfreie und koffeinfreie Softdrinks und Wasser trinken. Auch Wasser mit einem Schuss Zitronensaft oder Ingwer ist erlaubt. Auf Alkohol müssen Sie in den ersten 2 Monaten der Diät vollständig verzichten. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Flüssigkeitsbedarf hauptsächlch über Wasser zu decken, da es den Körper nicht mit unnötigen künstlichen Zusatzstoffen (wie bei Softdrinks) belastet und bei der Entgiftung unterstützt. Koffeinfreie Diätcola, Sprite Zero etc. sollten immer eine Ausnahme sein und kein Hauptbestandteil Ihrer täglichen Flüssigkeit.
Hier sehen Sie eine Übersicht über alle Getränke, die Sie während der Therapie mit und ohne Diät trinken dürfen
Als Dr. St. Amand seine Diäten entwickelte, war weder der sogenannte GI (Glykämische Index) noch die GL (Glykämische Last) bekannt und die heute doch immer populärere Low Carb High Fat Diät vertrat in erster Linie Dr. Atkins aus Amerika. Erst die letzten Jahre ist das Bewusstsein für diese Art der Ernährung mehr in den Fokus gerückt, wegweisend ist hier vor allem Schweden.
Prinzipiell wird geraten, sich für mindestens 2 Monate korrekt an eine stark kohlenhydrateinschränkende Ernährungsform zu halten, da vorher wenig Aussagen über ihre Wirksamkeit getroffen werden können.
Dr. St. Amand hat seine Diäten auf Erfahrung und Berichten von Patienten aufgebaut. Reagierte ein Patient auf ein bestimmtes Lebensmittel mit Hypoglykämie-Symptomen, kam es auf seine “Liste der verbotenen Lebensmittel”. Sie können sich zur Orientierung nach den 2 Monaten Diät einen Ratgeber mit Lebensmitteltabellen kaufen, beispielsweise LOGI-Tabellen. Maßgebend ist hierbei die GL (Glykämische Last) und nicht der GI (Glykämischer Index).
Weiterführende, ausfühlichere Lektüren zu dem Thema finden Sie hier.
Die liberale und die strenge Diät sind beide darauf ausgelegt, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und haben laut Dr. St. Amand die gleiche Wirkung im Bezug auf Hypoglykämie bzw. das Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom. Die strenge Diät ist speziell für übergewichtige Menschen entwickelt worden, die an Gewicht verlieren wollen oder müssen. Während der strengen Diät ist so bspw. wesentlich weniger Obst (Fruchtzucker) und auch keine Milch (Milchzucker) erlaubt.
Dadurch, dass das Bewusstsein für kohlenhydratarme und fettreiche Ernährung in den letzten Jahren vermehrt in den Medien, bei Forschern, Ärzten und Ernährungswissenschaftlern gestiegen ist, kommt es auch immer wieder zu neuen Erkenntnissen. So ist St. Amands Annahme, die liberale und die strenge Diät würden den Blutzuckerspiegel gleich gut regulieren, nicht richtig. Wer auf Nummer sicher gehen möchte oder schon weiß, dass er sehr stark von Blutzuckerschwankungen betroffen ist, sollte die strenge Diät bevorzugen. Selbst dort könnten die Kohlenhydrate für sehr stark Betroffene noch weiter reduziert werden.
Die liberale Diät ist für viele Menschen durchaus ausreichend, für stark Betroffene oder Migräniker geht sie jedoch nicht weit genug.
Hyoglykämiker haben sehr starke Blutzuckerschwankungen und leiden, vor allem nach dem Genuss von kohlenhydratreichen Mahlzeiten, häufig an typischen akuten Unterzuckerungssymptomen wie Zittern, Herzklopfen, Müdigkeit, Schwitzen, Verdauungsproblemen und Übelkeit. Ebenso Muskelschmerzen und Migräne können ihren Ursprung in einer Hypoglykämie haben. Auch brauchen Hypoglykämiker häufig kohlenhydratreiche Zwischenmahlzeiten, um ausreichend Energie zur Verfügung zu haben. Sollten Sie sich in diesen Symptomen wiederfinden, leiden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an Hypoglykämie. Peter Mersch schreibt auf seiner Website: “Hypoglykämie kann ggf. durch einen mehrstündigen erweiterten Glucose-Toleranz-Test (GTT) nachgewiesen werden, aber auch hierbei sind die Ergebnisse nicht eindeutig. Denn es scheint so zu sein, dass die Kontrollzentren im Gehirn (Hypothalamus, Hirnstamm) bei Hypoglykämie weniger auf den aktuellen Blutzuckerspiegel reagieren, als auf die Geschwindigkeit, mit der dieser fällt. Ferner reagieren die Schaltstellen im Gehirn auf eine drohende Unterzuckerung mit einer vermehrten Ausschüttung von Adrenalin, wodurch der Blutzuckerspiegel künstlich in die Höhe gebracht wird. Auch hierdurch können Ergebnisse produziert werden, die letztendlich wenig aussagekräftig sind.“ (Quelle: www.migraeneinformation.de) Deshalb entschied sich Dr. St. Amand dazu, seinen Patienten die Tortur eines solchen Testes zu ersparen und sie durch gezieltes Befragen einzuschätzen. Neben den akuten Symptomen bestehen außerdem bei den meisten Hypoglykämikern chronische Symptome, die sich teils mit denen der Fibromyalgie überschneiden.
Auch stellte Dr. St. Amand fest, dass eine beträchtliche Anzahl seiner Patienten zwar keine Hypoglykämie im schulmedizinischen Sinn hat, aber an einem von ihm so bezeichneten "Kohlenhydrat-Unverträglichkeits-Syndrom" leiden. Die Symptome und Auswirkungen sind die gleichen, aber Menschen mit dem Kohlenhydratunverträglichkeits-Syndrom weisen keinen Blutzuckerwert von unter 50 mg/dl auf.
Deshalb wird geraten, eine strikt kohlenhydratarme Diät in jedem Fall für 2 Monate auszuprobieren um festzustellen, ob man betroffen ist.
Eine Liste mit Symptomen zu Hypoglykämie und der Kohlenhydratunverträglichkeit finden Sie hier.
Einen Onlinetest, mit dem Sie herausfinden können, ob Sie an Hypoglykämie leiden, finden Sie hier.