Kontakt     Über dieses Portal     Hinweise und Datenschutz     Impressum     Sitemap    

Einführung in die Therapie Schritt-für-Schritt-Anleitung
lchf-gesund.de - Das neue Portal für Low Carb High Fat-Ernährung mit vielen Tipps, Informationen, News und Rezepten - Jetzt entdecken!
Dieses Portal befasst sich mit der Guaifenesin-Therapie nach Dr. St. Amand - einer Therapie, die laut Aussage von Dr. St. Amand Fibromyalgie-Betroffene in die Beschwerdefreiheit führen kann. Wir möchten hier jedoch auch Einblick in den Forschungsstand anderer medizinischer Behandlungsansätze geben.
Über den aktuellen Stand der Forschung von Dr. St. Amand können Sie hier erfahren.

Niedrig dosiertes Naltrexon (LDN) soll bei Fibromyalgie und CFS helfen

13.07.2014 - Low Dose Naltrexon (LDN) hat sich in den letzten Jahren als kostengünstige und effektive Maßnahme bei der Behandlung von Fibromyalgie und CFS (chronisches Erschöpfungssyndrom) erwiesen. Das legen sowohl Erfahrungsberichte von Betroffenen als auch medizinische Studien nahe. 

Naltrexon wird üblicherweise in hohen Dosen beim Alkoholentzug und Rauschgiftentzug verabreicht. Es blockiert die Opioid- bzw. Endorphinrezeptoren im Gehirn und hat den Vorteil, dass es kostengünstig und relativ sicher ist. In Apotheken lässt es sich leicht zusammenstellen. 

LDN ist eine "Wohlfühldroge". Studien haben gezeigt, dass bei Fibromyalgie und CFS Wohlfühl-Substanzen wie Endorphine in zu geringer Menge vorhanden sind. LDN regt das Gehirn dazu an, diese Substanzen vermehrt auszuschütten - da Endorphine sozusagen körpereigene Schmerzmittel sind, ist es nicht verwunderlich, dass LDN Symptome lindern kann. Studien haben gezeigt, das Fibro- und CFS-Patienten eine beeinträchtigte Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse haben - und diese wäre für die Endorphinproduktion zuständig.

Diese Theorie wird auch dadurch unterstützt, dass bei vielen Frauen während der Schwangerschaft eine Remission der Symptome auftritt - und während einer Schwangerschaft läuft die Produktion der endogenen Opioide auf Hochtouren. Nach der Schwangerschaft sinkt der Opioidspiegel wieder und häufig kehren auch die alten Symptome in voller Ausprägung zurück.

Außerdem verstärken Endorphine die Reaktion natürlicher Killerzellen und reduzieren die Aktivität von B-Lymphozyten (B-Zellen), die wiederum Antikörper bilden. Anscheinend beeinflusst LDN auch die Funktion der Mikrogliazellen, die die steuernde Immunabwehr im ZNS darstellen. Sind diese Zellen infiziert oder geschädigt, produzieren sie inflammatorische Zytokine, freie Radikale und Stickstoffmonoxid. Diese Zusammenhänge stehen im Verdacht, CFS zu beeinflussen.

Mikrogliazellen könnten eine Schlüsselkomponente im Schmerzgeschehen bei Fibromyalgie und CFS sein, da sie Müdigkeit, grippeartige Symptome und Schmerzen etc. hervorrufen, wenn wir eine Infektion haben. Manche Forscher vertreten die Meinung, dass Fibro- und CFS-Patienten eine andauernde Krankheitsreaktion erleiden müssen, die durch Mikrogliazellen ausgelöst werden. LDN blockiert nämlich außerdem einen wichtigen Rezeptor der Mikrogliazellen.

Zwei kleinere Studien in Stanford zeigen, dass LDN eine starke schmerzlindernde Wirkung hat. In einer einfachblinden Cross-over-Studie von 2009 wurde festgestellt, dass LDN sowohl Schmerzen als auch Erschöpfung und Stress erheblich senken kann, sogar bis auf Normalmaß. 

Eine wichtige Erkenntnis war auch, dass die Blutsenkunsreaktion (BSR) zur Diagnose herangezogen werden konnte. Normalerweise ermittelt man mit der BSR Entzündungen. Bei rund 80 % der Patienten mit erhöhter BSR kam es zur Symptomlinderung. Der BSR-Wert könnte also dazu dienen, diejenigen Patienten zu ermitteln, bei denen LDN hilfreich sein kann. 

Eine größere, placebokontrollierte doppelblinde Cross-over-Studie ergab, dass bei denjenigen, die 4,5 Milligramm LDN täglich einnahmen, die Schmerzen und der Gemütszustand deutlich verbessert werden konnten. Weitere Studien zu dem Thema sind in Planung.

Nebenwirkungen von LDN sind recht selten. Möglich sind schmerzhafte Dauererektionen, Schlafstörungen und Gewichtsabnahme. 

LDN wird von der Pharmafirma Mallinckrodt unter dem Namen "Depade" und von Barr Pharmaceuticals als "Naltrexone" vertrieben. Eine Monatliche Ration kostet zwischen 15 und 40 US-$.

Den deutschen Originalartikel mit vielen hilfreichen Links zum Thema finden Sie hier
 

« Zurück zur Übersicht